Fakten

errichtet

meter hoch

Stockwerke

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1973

Hannover im Wandel

In den 1970ern teilte der Hauptbahnhof das Zentrum von Hannover vom Stadtteil List nicht nur sporadisch, sondern auch baulich stark ab. Das Leben pulsierte vor dem Bahnhof, dahinter eher weniger aber das sollte sich ändern. Die offene Passarelle unter dem Bahnhofsgebäude bis zur Lister Meile und der Neubau der U-Bahn bis zum Lister Platz brachten die städteplanerische Lösung. In diesen visionären Bauplanungen entstand auch das Konzept rund um das Lister Tor. Die niederländische Bredero Unternehmensgruppe beginnt mit dem Bau des Hochhauses an der Hamburger Allee. Der Entwurf stammt vom Architekturbüro BKSP, Architekt ist Dieter Bahlo, der den Brutalismus als architektonischen Stil einsetzt. Klare Linien, Sichtbeton und eine massive Struktur verleihen dem Gebäude ein modernes, urbanes Erscheinungsbild.

Hannover entwickelt sich zudem in den 1970er Jahren zu einem bedeutenden Handels- und Messestandort. Die Stadt benötigt moderne Büroflächen für Unternehmen, Berater und Dienstleister. Gleichzeitig wächst die Bedeutung des öffentlichen Nahverkehrs mit neuen U-Bahn-Stationen

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1974 & 1975

Hannovers aufschwung und das lister tor

Nach zwei Jahren Bauzeit wird das Hochhaus mit 23 Stockwerken und einer Höhe von 91 Metern fertiggestellt. Es ist zu dieser Zeit eines der höchsten Gebäude der Stadt und bietet eine Mischung aus Büro-, Gewerbe- und Wohnflächen. Zur Eröffnung erhält das Gebäude offiziell den Namen „Lister Tor“, der von lokalen Geschäftsleuten der Lister Meile vorgeschlagen und dem Oberbürgermeister Schmalstieg zur Grundsteinlegung feierlich überreicht wird.

Das Hochhaus ist ein Symbol des wirtschaftlichen Aufschwungs und der Modernität von Hannover in diesen Jahren. Der Architekturstil des Brutalismus wurde auch nicht zufällig gewählt, denn er vermittelte Stabilität und Stärke und passte zur Vision Hannovers, ein urbanes Zentrum mit einer prägnanten Skyline zu entwickeln. 

Hannover eröffnete im selben Jahr die aufwendig gebaute U-Bahn-Linie U1 und verbindet nun die Stadtteile noch effizienter mit dem Zentrum. In der Zeit des Wachstums stärkte die stetige Expansion des Messegeländes Hannovers Stellung als internationale Messestadt.

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1980er

wirtschaftlicher boom und kulturelle vielfalt

Das Bredero-Hochhaus durchlebt seine bis dato wirtschaftlich erfolgreichste Phase. Die Büroflächen sind voll ausgelastet, Einzelhandel und Gastronomie florieren in den unteren Etagen, Diskotheken und Clubs machen das Gebäude auch zu einem kulturellen Treffpunkt am Abend.

In den 1980er Jahren erlebt Hannover eine Phase des wirtschaftlichen Wandels und der städtischen Umstrukturierung. Das Bredero-Hochhaus bleibt ein zentraler Punkt im Stadtbild, während die umliegenden Bereiche weiterentwickelt werden, um den Bedürfnissen einer wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden. Die Nähe zum Hauptbahnhof macht das Gebäude weiterhin attraktiv für Unternehmen und Bewohner. Hannover plant frühzeitig weiter in größere Infrastrukturprojekte, darunter den Ausbau des Hauptbahnhofs und die Eröffnung der ersten Fußgängerzonen.

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1990er

ERSTE herausforderungen und beginnende Umstrukturierung

Die Anforderungen an moderne Büroflächen verändern sich. Erste Unternehmen ziehen aus dem Gebäude aus, da sie offene Raumkonzepte und energieeffizientere Lösungen bevorzugen. Es ist die Zeit der „Großraumbüros“ und der „Vorreiter des freien Arbeitsplatzes in Großflächen“. Es rächt sich, dass bisher wenig in die Modernisierung gesteckt wurde. Leerstände werden sichtbar. Mit dem Aufkommen neuer Technologien in den 1990er Jahren werden folgerichtig verschiedene Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt. Dies umfasst die Aktualisierung der technischen Infrastruktur und Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und des Komforts für die Bewohner*innen und Mieter*innen.

Parallel dazu bringt die Wiedervereinigung viele wirtschaftliche Umbrüche mit sich. Unternehmen richten sich strategisch neu aus. Hannover liegt eigentlich direkt auf der Achse Nord/Süd/West/Ost aber der Fokus „Messestadt“ überdeckt oft die deutlichen Standortvorteile. Die Innenstadt floriert jedoch durch die vielen Wochenendausflügler aus den neuen Bundesländern.

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2000er

Millenium, expo 2000 und ein neues hannover!

Das Lister Tor trifft im Bereich Büro nicht mehr den Zahn der Zeit und verliert den Anschluss an die vielen, modernen Bürokomplexe, die im Zuge der EXPO 2000 Hannover in einem neuen, modernen Licht erstrahlen lassen. Ein neues Konzept muss her. Der Bereich „Wohnen“ in den oberen fünf Geschossen und die Gastronomiekonzepte haben sich jedoch bewährt und prägen nach wie vor die Stadt.

Es ist aber nicht nur das Millenium, das schon am Silvesterabend mit einem Hauch von mystischer Angst rund um alle Computeranwendungen startet, es ist das Jahrzehnt, das mit der Weltausstellung EXPO 2000 „Mensch, Natur und Technik“ beginnt, die am Ende alle Erwartungen übertrifft und die Eventstadt Hannover weltbekannt werden lässt. Rund um die Jahrtausendwende verlässt die geliebte Aegidientorbrücke, einst als „Provisorium“ errichtet, das Stadtbild und die NOLD/LB baut sich dort ein gläsernes Prunkschloss. Aus dem Landkreis Hannover wird die neue Verwaltungseinheit „Region Hannover“ mit über 1 Million Einwohner*innen. Und nach 13 Jahren Abstinenz steigt der Fußballverein Hannover 96 wieder in die 1. Bundesliga auf.

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2006

Das Lister Tor wechselt den Besitzer und Hannover wird zum Fußball-wm stadion

Im Jahr 2006 übernimmt die Maxime Investment GmbH, als Projektgesellschaft aus der Pluis Gruppe aus den Niederlanden das Lister Tor Hochhaus und prüft mehrere Nutzungskonzepte von der Ansiedlung von Behörden bis zur Umnutzung in Wohnräume. Mehrere Bewerbungen von Großvermietungen kommen jedoch nicht zum Tragen. 

Hannover wird in diesem Jahr zu einem der Standortorte der Fußball WM in Deutschland und genießt erneut die Aufmerksamkeit der ganzen Welt. Es bestätigt sich wieder – Hannover ist ein toller Gastgeber! Die Innenstadt modernisiert sich stetig weiter und bereits 2008 eröffnet die Ernst-August-Galerie ihre Türen. Allen Ängsten zum Trotz belebt die Galerie die Innenstadt vehement!

 

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2010er

Hannover wird moderner und moderner

Die unterschiedlichen Konzeptideen zur Nutzung des Lister Tors werden gerade in den 2010ern in gesamt Hannover diskutiert, auch der Wunsch der Stadt, ein Bürgerbüro im Lister Tor Hochhaus einziehen zu lassen, gehören dazu. Immer wieder wird allen Beteiligten bewusst, ein Gesamtkonzept aus Wohnen in Eigentum in den oberen Geschossen, Bürofläche in der Mitte und Gastronomie und Handel im unteren Bereich ist eine komplexe Angelegenheit mit unterschiedlichsten Interessen. 

Hannover als Stadt putzt sich weiter heraus und gestaltet den Raschplatz neu. Nicht nur der Bestand wird modernisiert, auch der Neubau der Hannover Spielbank findet hier statt. Als eines der Großprojekte in diesen Jahren gilt wohl zudem der  Neuaufbau des Schlosses Herrenhausen, das im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Ein weiteres Wahrzeichen Hannovers feiert in diesen Jahren 125-jähriges Jubiläum: Das neue Rathaus! Und auch das Maschseefest vergrößert sich und zieht viele Millionen Besucher an. 

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Funfact: tatort hannover aus dem lister tor als „landeskriminalamt“

Seit 2002 ermittelt Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) als allein erziehende „Tatort“-Kommissarin in der ARD Serie. Bislang hat sie 25 Fälle gelöst, einer blieb ohne Ermittlungserfolg (Stand Juli 2019). Viele Fälle hatten Bezug zu wahren Begebenheiten und aktuell hoch interessanten Themen aus Politik und Wirtschaft.

Aber auch in der niedersächsischen Landeshauptstadt ist Charlotte Lindholm oft zu sehen: für die Folge „Schwarzes Herz“ vom Januar 2006 etwa wurde auf dem Campus der Leibniz Universität gedreht, im Tatort „Erntedank e.V.“ vom März 2008 spielen die Schrebergärten am Herrenhäuser Berggarten eine verdächtige Rolle, und die Tatort-Folge „Mord in der ersten Liga“ vom März 2011 beginnt mit dem Bundesligaspiel von Hannnover 96 gegen den Hamburger SV im Stadion der Roten am Maschsee. Auch der Flughafen Hannover, der Maschteich hinterm Neuen Rathaus und das Annastift im Stadtteil Kleefeld waren schon einmal Tatort-Schauplätze. Die Szenen in ihrem Büro im Landeskriminalamt wurden anfangs im Bredero-Hochhaus/Lister Tor an der Raschplatz-Hochstraße gedreht, inzwischen dient das imposante Glas-Gebäude der Nord LB am Aegidientorplatz als Kulisse. (Textauszug – hannover.de)

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2024-2025

DIE ZUKUNFT DES LISTERS TOR

Heute ist das „Lister Tor“ bereit, wieder ein neues Kapitel zu aufzuschlagen und eine vielfältige und hochwertige Mieterstruktur aus kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie größeren Gewerbemieter*innen aufzunehmen. Mit einer flexiblen Aufteilung der Büroflächen ab 230qm und einer zentralen Lage bietet es Unternehmen die Möglichkeit, ihre Geschäftsaktivitäten im Herzen Hannovers, mitten zwischen Fußgängerzone und Hauptbahnhof als Tor zum wunderschönen Stadtteil List zu etablieren. Die jetzt moderne Infrastruktur und die jetzt nachhaltigen Eigenschaften des Gebäudes machen es zu einer attraktiven Wahl für Unternehmen, die Wert auf eine repräsentative und umweltfreundliche Adresse legen. Maxime Investment GmbH hat nach höchsten BREEAM Excellence Standards saniert, d.h. neu und nach genauen Vorgaben gedämmt, fast 800 Fenster neu installiert, alle Leitungen modernisiert und mit einer dezentralen, sensorgesteuerten Lüftungsanlage für Bio-Klima gesorgt. Ein nachhaltiges Fernwärmekonzept, lichtdurchlässige Verdunklungs- und Nachtkühlungsysteme schonen die Nebenkostenabrechnung. Ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem mit 24h Concierge runden das neue Konzept ab.

Das „Lister Tor“ steht also immernoch als Symbol für die Anpassungsfähigkeit der Stadt Hannover und die Bereitschaft, historische Gebäude für die Anforderungen der Zukunft zu rüsten. Die umfassende Sanierung stellt sicher, dass das Gebäude auch in den kommenden Jahrzehnten eine bedeutende Rolle im Stadtbild des Wirtschaftsstandortes Hannover spielen wird. So bleibt das „Lister Tor“ nicht nur eine architektonische Landmarke, sondern auch ein lebendiger Teil der städtischen Entwicklung.